Warum ist eine Auffrischdosis für die COVID-19-Impfung erforderlich?

Die Impfstoffe gegen COVID-19 weisen eine besonders hohe Wirksamkeit auf, die jedoch nach einer gewissen Zeit tendenziell nachlässt. Wie in vielen anderen europäischen Ländern wurde auch in Luxemburg eine Auffrischungskampagne gestartet, um allen Menschen einen besseren Schutz vor SARS-CoV-2 und seinen Varianten zu bieten.

Die vor fast einem Jahr in Luxemburg eingeleitete Impfkampagne ist ein wahrer Schutzschild, der zu einem Rückgang der Infektionen sowie zu einem Rückgang der Krankenhauseinweisungen und Todesfälle im Zusammenhang mit COVID-19 geführt hat. Es hat sich jedoch gezeigt, dass der Immunschutz nach einer gewissen Zeit tendenziell nachlässt, zunächst bei älteren Menschen und solchen mit Anzeichen von Vulnerabilität, aber auch bei der übrigen Bevölkerung mit einem vollständigen Impfschema (Daten u.a. bestätigt im The New England Journal of Medecine - Studien aus Israel und Katar - Oktober 2021).

Immunantwort und Schutz vor SARS-COV-2: aktueller Erkenntnisstand

Eine SARS-CoV-2-Infektion und die Impfung gegen COVID-19 führen zu einer Immunantwort auf verschiedenen Ebenen, die u. a. durch einen serologischen Test gemessen wird. Dieser Bluttest misst insbesondere das Vorhandensein von Antikörpern des Typs IgG, IgM, IgA, aber auch von neutralisierenden Antikörpern. Bisher ist es jedoch nicht möglich, den genauen Antikörperspiegel zu ermitteln, der erforderlich ist, um schwere Formen von COVID-19 zu vermeiden. Das Vorhandensein von Antikörpern zeigt lediglich an, dass der Körper nach einer Impfung oder Infektion eine gewisse Immunität entwickelt hat.

Auch wenn diese Daten weiterhin wichtig sind, um die Reaktionen einer Bevölkerung auf die Pandemie zu verstehen, muss diese Überwachung durch die Analyse von Bevölkerungsdaten ergänzt werden, mit denen die Effektivität der Impfstoffe beobachtet werden kann (Messung des Nutzens der Impfung im "realen Leben"). Verschiedene Studien belegen, dass die Auffrischdosis einen ausgezeichneten Schutz gegen eine SARS-COV-2-Infektion bietet, insbesondere die in Israel durchgeführte Studie (The Journal of Infectious diseases - November 2021), die sich auf eine Bevölkerung mit einem vollständigen Impfschema (mit den beiden Dosen der Erstimpfung) stützt. Eine weitere Studie (The Lancet - Oktober 2021) bestätigt, dass das Risiko von Infektionen, schweren Krankheitsverläufen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen bei Personen, die die Auffrischdosis erhalten haben, sinkt. Diese Schlussfolgerungen bestätigen sich in Luxemburg, wenn man die Daten bzgl. der Neuinfektionen und Krankenhauseinweisungen liest.

Die von der Booster-Dosis betroffene Bevölkerung

Da die gute Verträglichkeit einer dritten Dosis der Impfstoffe Comirnaty® (Pfizer/BioNTech) und Spikevax® (Moderna) unter realen Lebensbedingungen bestätigt wurde (CDC - Oktober 2021), begann die COVID-19-Auffrischungskampagne in Luxemburg im Juli 2021 und richtete sich zunächst an immunsupprimierte Personen, die bei einer SARS-CoV-2-Infektion schwerere Formen von COVID-19 entwickeln können und ein höheres Sterberisiko haben als die übrige Bevölkerung.

Im Laufe der Monate wurde die Kampagne auf ältere Menschen ausgeweitet und wird nun allen Einwohnern Luxemburgs ab 18 Jahren und allen in Luxemburg tätigen Gesundheitsfachkräften mit einem vollständigen Impfschutz empfohlen.

Unabhängig von den zuvor verabreichten Impfstoffen, wird für diese Auffrischdosis ein mRNA-Impfstoff verwendet, mit einer vollen Dosis für den Comirnaty®-Impfstoff oder einer halben Dosis für Spikevax®.

Zeitpunkt der Auffrischimpfung und Terminvereinbarung

Der Zeitpunkt für die Auffrischimpfung gegen COVID-19 hängt vom Impfstoff ab, der bei der Erstimpfung verabreicht wurde (siehe Tabelle). Bei einer COVID-19-Infektion nach der Erstimpfung kann die Auffrischdosis innerhalb von 1 bis 6 Monaten nach der Infektion verabreicht werden.

 

Bei der Erstimpfung verabreichter Impfstoff

Datum des Erhalts der Einladung
zur Auffrischdosis

Zwei-Dosis-Impfstoff

Comirnaty von Pfizer/BioNTech

In der Woche nach 4 Monaten
nach der 2. Dosis

Spikevax® von Moderna

"Mix and Match"

(2 verschiedene Impfungen zwischen
der ersten und der zweiten Dosis)

In der Woche nach 4 Monaten
nach der 2. Dosis

Vaxzevria® von AstraZeneca

In der Woche nach 4 Monaten
nach der 2. Dosis 

Einzeldosis-Impfstoff

COVID-19 Impfstoff Janssen®
von Johnson & Johnson

In diesem Fall wird eine 2. Dosis mit einem mRNA-Impfstoff
mindestens 4 Wochen nach der Injektion
des COVID-19-Impfstoffs Janssen® verabreicht.®

In der Woche nach 6 Monaten
nach der 2. Dosis

Seit dem 1. Dezember 2021 kann die Verabreichung der Auffrischdosis (auch "Booster" oder "3. Dosis" genannt) nur noch nach Terminvereinbarung in Impfzentren* oder in Arztpraxen erfolgen. Die Betroffenen müssen warten, bis sie eine Einladung (per Post) erhalten, die einen Code enthält, mit dem sie online einen Termin vereinbaren können. Dieser Code hat eine zeitlich begrenzte Gültigkeit.

  • Bei technischen Problemen ist die Helpline Santé weiterhin sieben Tage die Woche von 8:00 bis 18:00 Uhr an Wochentagen und von 10:00 bis 18:00 am Wochenende unter der Nummer +352 247-6 55 33 erreichbar.

*Nur die Personen, die eine erste Impfdosis erhalten möchten, können ohne Termin in den Impfzentren vorstellig werden.
Es ist auch möglich die Auffrischimpfung ohne Termin in den Pop-Up-Impfstationen zu erhalten. Standorte und Daten dieser Veranstaltungen, sowie die Öffnungszeiten der Impfzentren finden Sie hier.

Sofortige Gültigkeit des "Boosters" in der CovidCheck-App

In der CovidCheck-App ist das Bescheinigung über die Auffrischimpfung in Luxemburg sofort gültig.

Jede Person, die ins Ausland reist, sollte sich vorab über die im Zielland geltenden Vorschriften informieren. Um mögliche verwaltungstechnische Komplikationen zu vermeiden, empfiehlt es sich, mit der Auffrischungsbescheinigung und dem vorherigen Impfausweis, der weiterhin gültig ist, zu reisen.

Vorsichtsmaßnahmen

Auch nach der Impfung ist es wichtig, die Hygienemaßnahmen weiterhin einzuhalten. Der "Booster" schützt die geimpfte Person noch wirksamer und senkt das Infektionsrisiko erheblich. Zusammen mit der Impfung trägt eine konsequente Einhaltung dieser Hygienemaßnahmen dazu bei, die COVID-19-Pandemie einzudämmen, sich vor weiteren Infektionen im Zusammenhang mit der Wintersaison zu schützen und den reibungslosen Betrieb aller Krankenhausabteilungen aufrechtzuerhalten.

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